Nicht-Selbstverständliches: Danken & Staunen
Liebe Leserin, lieber Leser,
es ist manchmal erstaunlich, wie wir vieles als selbstverständlich hinnehmen. Man könnte auch sagen: gedankenlos.
Oder: „Ist doch klar!“
Ist doch klar, dass die Lebensmittelregale immer gefüllt sind (bis auf Rapsöl letztens…). Dass es eine unglaubliche Auswahl an Smartphones gibt, im Buchhandel fast jedes bestellbare Buch am nächsten Tag da ist und auch sonst vieles (nicht alles) in Hülle und Fülle vorhanden ist.
Das ist – blickt man auf frühere Zeiten zurück – ein seltener Zustand: Oft war das Leben für die meisten Menschen von Mangel – bis hin zu Hungersnöten – geprägt. Und zukunftsfähige – oder erhoffte – Lebenschancen gab es in manchen Generationen nur, wenn man auswanderte und woanders sein Glück suchte.
Ein Blick über den „Zaun der Zeit“, von der Gegenwart in die Vergangenheit, lohnt sich, weil man erkennen kann: Das für uns Selbstverständliche ist gar nicht selbstverständlich – und im Übrigen für viele Menschen welt-weit auch nicht.
Im Monat der Erntedank-Gottesdienste muss man deshalb auch sagen: Wer mehr als genug zum Leben hat und nicht auch dankbar ist, ist wohl doch ein armer Mensch. Und manche nehmen das reichlich Gegebene, als hätten sie geradezu ein Recht darauf. Mit ei ner anderen Erinnerung als an die Vergangenheit konfrontiert uns der Monatsspruch:
Groß und wunderbar sind deine Taten, Herr und Gott, du Herrscher über die ganze Schöpfung. Gerecht und zuverlässig sind deine Wege, du König aller Völker (Offenbarung 15,3).
Der Beter, die Beterin haben das Wirken Gottes in ihrem Leben – und darüber hinaus – erkannt. Und im Licht dieses Erkennens vieles (neu) gesehen: Die Größe und das wohltuend Überraschende der Taten Gottes.
Dass die Schöpfung trotz des menschlichen Missbrauchs immer noch weiterhin besteht. Und dass der Herr für alle weltweit da ist:
Stärker ist ER als aller menschlicher Hass, alle Gier und alle Verzweiflung.
Ich wünsche Ihnen einen herbstlichgesegneten Oktober!
IHR BURKHARD PECHMANN