Ein Zimbelstern für Melanchthon – Weihnachten mit „altem“ Pastor und neuem Orgelregister
So wird es regelmäßig in einem Lied in der Zeit vom ausklingenden alten zum neuen Kirchenjahr gesungen.
Bereits im alten Testament (1. Chronik) stand: „Und David befahl den Obersten der Leviten, ihre Brüder, die Sänger, mit Musikinstrumenten, Harfen und Lauten und Zimbeln zu bestellen, damit sie laut spielten, indem sie die Stimme erhöben mit Freude.“ „Zimbelstern, Cymbelstern: ein gelegentlich in Orgeln eingebautes Geläute aus Schellen oder abgestimmten Glöckchen, die mittels einer von einem Windrad oder Elektromotor angetriebenen Welle zum Klingen gebracht werden. Der Zimbelstern ist seit dem 15. Jahrhundert belegt, war vor allem in der Barockzeit beliebt.“ So steht es im alten „Brockhaus“.
Ein Kirchenmusiker und Orgelprofessor beschreibt dieses Effektregister so: „Ein Zimbelstern ist ein ganz besonderes Register, ei ne Klangfarbe an der Orgel, die nicht an allen Orgeln vorhanden ist. Er sieht aus wie ein ganz normaler Weihnachtsstern, 6zackig, 8zackig, golden natürlich in der Regel, eine Vorrichtung, mit der Glöckchen in Bewegung gesetzt werden, die dann klingeln, ganz hoch und hell und klirrend.“
Die in der Barockzeit gebauten Zimbelsterne wurden am Orgelprospekt als Hingucker dekorativ eingepasst. Die meisten Zimbelsterne in der heutigen Zeit werden elektrisch betrieben und bestehen aus kleinen Klangschalen („Zimbeln“).
In Melanchthon ist ein Zimbelstern mit sechs sogenannten Krallenglocken vorgesehen. Zwar ähnelt die Melanchthonorgel klanglich einer barocken Orgel, jedoch nicht im Erscheinungsbild, sodass der Zimbelstern nicht sichtbar an der Orgel angebracht wird und die Gemeinde dieses Glöckchen zu besonderen Anlässen zwar hören, aber nicht sehen kann.
Für dieses außergewöhnliche Register sowie für eine nach 52 Jahren notwendige neue Beleuchtung von Orgelnotenpult und Pedal und die in diesem Jahr durchgeführte Stimmung erbitten wir die diesjährige Weihnachtsspende.
„Lobt ihn mit klingenden Zimbeln; lobt ihn mit schallenden Zimbeln!“ (aus Psalm 150)
STEFAN PASCH