Was macht dein Herz groß?

Jedes Jahr im Oktober sammeln wir Lebens­mittel für die Hannöversche Tafel und feiern das Erntedankfest. Wir danken für alles, was da ist: Weizen, Kartoffeln, Tomaten, Konser­ven. Wir danken und geben einen Teil wei­ ter.

Bekommen – danken – weitergeben – spü­ren: Es ist genug da. Für mich. Für dich. Für alle. Auch das gehört zum Erntedank.

Es ist genug da und es reicht doch nicht für alle. Das ist das Paradoxon, mit dem wir le­ ben. Lasst uns den Mangel nicht verdrängen, ihn wahrnehmen. Für mich nur so viel sam­meln, wie ich wirklich brauche. Ich glaube, auch davon erzählt Erntedank.

Darum geht es auch in der Geschichte von Jesus und den 5000 Menschen am See Gene­ zareth. Sie sind alle gekommen, um ihn zu hören. Mit der Zeit werden sie hungrig. Aber es ist kein Essen vorbereitet.

Schick sie nach Hause, sagen die Jüngerinnen und Jünger, wir haben nur fünf Brote und zwei Fische. Das reicht nicht für alle. Jesus sagt: Habt Vertrauen. Die Menge setzt sich. Das Wunder geschieht: Es reicht. Die Men­schen werden satt und ihre Herzen werden groß.

CLAUDIA MAIER